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Vilnius 29. - 31.05.23

Vor über 10 Jahren hatte ich bereits mit Freunden einen Ausflug nach Riga gemacht und wollte auch die anderen Staaten bzw. Hauptstädte des Baltikums kennen lernen. Als Air Baltic letzten November entsprechende Flüge günstig anbot, buchte ich für den Sommer eine Reise nach Tallinn in Estland. Erst danach kam mir die Idee, das Angebot auch für Vilnius zu nutzen. Also noch eine zweite Reise für Pfingsten gebucht.

29.05.23

BT 244, durchgeführt von Cyprus Airways

A320, 5B-DDR, Platz 28 A

Planmäßig: 9:50 - 13:00, tatsächlich 10:22 - 13:34

Gate D23, Startbahn 07 R, Landebahn 36

Die Anreise mit der Bahn klappte problemlos und da die Skyline wegen Bauarbeiten außer Betrieb war, musste ich den Bus vom Terminal 1 zum Terminal 2 nehmen. An der Sicherheitskontrolle war nichts los. Durchgeführt wurde der Flug mit dem A320 der Cyprus Airways, da Air Baltic in Ermangelung genügend eigener Flugzeuge bzw. Probleme mit deren Triebwerken in diesem Sommer Maschinen anderer Fluglinien gemietet hat. Angesichts der Startrichtung änderte ich am Gate noch den Sitzplatz ans Fenster auf der linken Seite in der Hoffnung auf einen guten Blick auf Frankfurt.

Da kam der A320 der Cyprus Airways aus Riga.

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01 Cyprus Airlines fliegt für Air Baltic.JPG

Mit dem Bus ging es aufs Vorfeld und die Crew, die halb von Cyprus Airways, halb von Air Baltic kam, begrüßte uns. Da zu dem Zeitpunkt die Nordwestlandebahn wegen Sanierungsarbeiten noch geschlossen war, wurden bei Ostwind die Starts etwas anders verteilt und einzelne Starts vom östlichen Teil des Flughafens wurden auf die südliche Bahn 07 R geschickt. Und so war es auch bei uns. Wie zuletzt vor 12 Jahren nahmen wir den südlichen Taxiway, rollten am neu entstehenden Terminal 3 vorbei und starteten um 10:39 Uhr und ich war heilfroh, auf die linke Seite gewechselt zu haben.

02 FRA-RIX.jpg

Terminal 2 des Flughafens

Da die Linkskurve nicht gleich nach dem Frankfurter Kreuz kam, sondern erst zwischen Frankfurt und Offenbach, hatte ich diesmal den ersehnten Ausblick auf die Frankfurter Innenstadt.

Ich bin ein Textabschnitt. Klicke hier, um deinen eigenen Text hinzuzufügen und mich zu bearbeiten.

Der Fernsehturm im Stadtteil Ginnheim. Schräg dahinter, gleich neben der Autobahn, die Siedlung Westhausen, in der 30 Jahre lang meine Großeltern gelebt hatten. Das war über Jahrzehnte mein einziger Eindruck von Frankfurt gewesen.

Die dänische Ostseeinsel Bornholm. 1987 hatten wir dort Urlaub gemacht.

Nach knapp zwei Stunden waren wir über Birkenwäldern und Seen im Landeanflug auf Riga.

Um 13.30 Uhr setzten wir in Riga auf der Landebahn auf. Über den Anschlussflug musste ich mir keine Gedanken machen, denn auch dieser hatte sich verspätet. Da der Flughafen von Riga recht klein ist, muss man zum Umsteigen keine langen Wege zurücklegen.

 

BT 343 RIX-VNO

A223, YL-CSI, Platz 29 F

Planmäßig: 13:50 - 14:40, tatsächlich 14:27 - 15:17

Gate C2, Startbahn 36, Landebahn 01

 

Der A220-300 der Air Baltic am Gate. Es gab keine Fluggastbrücke, sondern wir gingen zu Fuß zum Flugzeug. Trotzdem war der Einstieg nur durch die vordere Tür, was ihn nicht beschleunigte.

Die Route es kurzen Flugs führte uns über beide Städte und ich hatte das Glück, wieder auf der richtigen Seite zu sitzen.

Um 14:39 Uhr hoben wir vom Drehkreuz der Air Baltic wieder ab.

Riga mit der historischen Altstadt und dem Fernsehturm auf einer Insel in der Düna.

Flughafen Riga

Im Anflug auf Vilnius überquerten wir den Punkt, der dem geographischen Zentrum Europas entspricht. Es ist nahe des Punkts, an dem die Straße dem See am nächsten kommt.

Das Stadtzentrum von Vilnius. Der Fluss Neris trennt die historische Altstadt von der modernen Neustadt.

Im Vordergrund das Viertel Uzupis.

Der Hauptbahnhof und ich habe auf dem Foto auch mein Hotel in Bahnhofsnähe, am Rand der historischen Altstadt entdeckt.

Nach dem Panorama-Überflug landeten wir um 15:12 und erreichten bald die Parkposition am Terminal. Um 15:40 sollte ein Zug in die Stadt gehen, den ich gerne erwischen würde. Also 20 Minuten, um aus dem Flugzeug zu kommen, den Bahnhof im Terminal zu finden, eine Fahrtkarte zu kaufen und den Zug zu erreichen. Das Terminal ist so klein, dass man in 10 Minuten draußen war, aber entsprechend ist der Bahnhof außerhalb, hinter dem Parkhaus incl. einer Ampelkreuzung. Der „Bahnhof“ entpuppte sich als Haltepunkt und ich fand nirgendwo einen Kartenautomaten. Im Zug saß aber eine Schaffnerin, die für 80 Cent die Karte für die Fahrt zum Hauptbahnhof verkaufte. Letztlich waren wir zwei Passagiere und die Schaffnerin für die kurze Fahrt.

Vom Bahnhof war es eine Viertelstunde Fußmarsch zum Hotel. Gleich daneben gab es einen Supermarkt, so dass ich mich mit Getränken eindeckte und dann die historische Altstadt erkundete. Das Tor der Morgenröte, gleich neben dem Hotel, ist der Eingang zur Altstadt. Oben erkennt man eine Marienkapelle. Das Bild der Jungrau Maria lockt immer noch viele Pilger an.

Die orthodoxe Heilig-Geist-Kirche

Theresienkirche

Das Herz der Stadt ist die Kathedrale mit dem etwas schief stehenden Glockenturm.

Auf dem Gediminas-Berg wurde einst die Burg errichtet. Deren Überreste kann man besichtigen. Wahrzeichen der Stadt ist der Gediminas-Turm, der eine schöne Aussicht bietet. Wer den Berg nicht besteigen kann oder mag, kann die Zahnradbahn benutzen.

Blick vom Gediminas-Turm auf die historische Altstadt.

Gleich neben der Kathedrale ist der Palast der Großfürsten von Litauen, heute das Nationalmuseum.

Überquert man die Neris, kommt man in die moderne Neustadt.

Neben der Altstadt ist der Kalny-Park, ein großes Waldgebiet, das entsprechend beliebt bei den Bewohnern ist. Merkmal des Parks sind die drei Kreuze, zu denen ich hingelaufen bin.

Der Blick von den drei Kreuzen auf die Altstadt.

Entlang des kleinen Flusses Vilnia ging es durch Parks langsam in die Stadt zurück. Die Annen- und die Bernhardinerkirche.

Der Eingang über die Vilnia ins Viertel Uzupis. Einst ein verfallenes Viertel der armen Leute, wurde es in den neunziger Jahren von Künstlern neu entdeckt und hergerichtet und ist jetzt, ähnlich dem Pariser Montmarte, das Viertel der Künstler, aber auch von Spaßvögeln, die 1997 die Republik Uzupis ausriefen und ihrem Narrenstaat eine eigene Verfassung und Flagge verpassten.

Der zentrale Platz von Uzupis mit dem Trompete spielenden Engel. Hier fand ich ein schönes Restaurant, um die litauische Küche auszuprobieren. Diese ist vor allem von Kartoffelgerichten in verschiedenen Varianten dominiert. Ich probierte Zeppeline, eine Art mit Fleisch gefüllter Kartoffelklöße, die anschließend halbiert und angebraten wurden. Dazu eine Sahnesauce. Nomnom…

Die Verfassung von Uzupis. Jede Tafel enthält sie in einer anderen Sprache.

Ausschnitt aus der Verfassung auf Deutsch.

115 Verfassung von Uzupis.JPG

Eine Gasse in Uzupis mit Kunstgalerien.

Am nächsten Morgen ging es weiter mit der historischen Altstadt. Die St. Katharinenkirche dient heute als Kulturzentrum und wird auch für Konzerte genutzt.

Das Rathaus mit dem Rathausplatz.

Dem litauischen Nationalheiligen ist die St. Kasimirkirche gegenüber dem Rathaus gewidmet.

Es war Zeit für ein spätes  Frühstück. Wo, wenn nicht im Katzencafe?

So gestärkt war es Zeit für den Besuch des Fernsehturms in einem der Außenbezirke.

7 km entfernt und ich überlegte, wie ich hinkommen sollte. Eine halbe Stunde in die entgegengesetzte Richtung zum Busbahnhof gehen, dort auf den passenden Bus warten und dann eine halbe Stunde zum Fernsehturm fahren? Oder eineinviertel Stunden gleich in die richtige Richtung laufen? Ich entschied mich für die Wanderung und sparte somit auch den einen Euro für den Bus. Eine schöne Wanderung durch die Innenstadt, dann die Neris entlang, durch Parks und ein Stück Wald und am Ende durch den Außenbezirk, bis ich vor dem Fernsehturm stand.

Blick vom Fernsehturm auf die Neustadt und das Stadtzentrum in ca. 7 km Entfernung. Kathedrale, Gediminas-Turm und die drei Kreuze im Kalny-Park. Das hatte ich am Vortrag alles zu Fuß erkundet.

Der Glockenturm der St. Johannes-Kirche

Die obere Burg mit dem Gediminas-Turm

Abseits des Stadtzentrums gibt es viele Viertel mit Plattenbauten.

Der Blick reichte bis zum Flughafen, wo gerade eine B737 der Ryanair startete.

Auf dem Rückweg ließ ich mir Zeit und wanderte die Schleifen der Neris entlang, bis ich wieder die Altstadt erreicht hatte.

Die Solidarität der Litauer gegenüber der Ukraine ist nicht zu übersehen. Nur eines von mehreren Beispielen.

Die Bastei, eine Schutzanlage, die im 17. Jahrhundert Angriffe auf die Stadt mit Artilleriefeuer abwehren sollte.

Den letzten Vormittag vor der Rückreise verbrachte ich im Museum der optischen Illusionen.

Eine berühmte optische Täuschung – sieht man eine Vase oder das Profil zweier Menschen? Diese Vase ist so gestaltet, dass man die Profile von Prinzip Philip und Queen Elisabeth erkennt.

Mit der Bahn ging es zurück zum Flughafen. Ich kaufte am Schalter ein Ticket, zeigte es beim Einsteigen der Schaffnerin und der Zug fuhr ab. Im Waggon war die Fahrtkartenkontrolle und ich fand im Geldbeutel das Ticket nicht mehr. Ich ging alle Kassenzettel der letzten drei Tage durch und die Schaffnerin scannte den QR-Code eines Kassenzettels aus dem Supermarkt (!) und war damit zufrieden. Später fand ich das Ticket in meinem Rucksack. Da der Flughafen recht nahe der Stadt ist, gab es immer wieder startende Flugzeuge zu sehen. Inkl. dem A321 der deutschen Luftwaffe.

Das Flughafenterminal

 

20 Minuten Fußmarsch führen zu einer kleinen, aber feinen Beobachterplattform an der Startbahn. Auffällig waren die vielen litauischen Chartergesellschaften, deren Flugzeuge völlig weiß ohne jede Bemalung waren. Wie hier der A320 der Avion Express.

Der A320 der GetJet trug wenigstens ein Logo.

Auf unbestimmte Zeit abgestellt und mit überklebten Titeln: die B737 der russischen Pobeda.

Der B737-400-Frachter der Swiftair

Der B737-800-Frachter der Bluebird Nordic

Die Lufthansa landete hinter den idyllisch grasenden Ziegen.

31.05.23

BT 344 VNO- RIX

A223, YL-CSM, Platz 29 F

Planmäßig: 15:20 - 16:10, tatsächlich 15:37 - 16:18

Gate A16, Startbahn 01, Landebahn 18

Die Sicherheitskontrolle ging schnell und pünktlich begann das Boarding am Busgate, wobei wir eine halbe Ewigkeit im Bus warteten, bis dieser endlich losfuhr und uns zum Flugzeug auf dem Vorfeld brachte. Immerhin hatte bis dahin der Wind gedreht und wir starteten um 15:45 Uhr in südliche Richtung, was eine schöne Kurve um Vilnius bescherte.

Vilnius

Flughafen

Hauptbahnhof

Altstadt

Mein Fußmarsch vom Stadtzentrum bis zum Fernsehturm links unten.

Das Stadtzentrum entlang der Neris. Die dunkle Schneise vom Kathedralenplatz zur Neris ist der Gedimino-Boulevard, die Haupt-Einkaufsstraße incl. dem Katzencafe.

Eine halbe Stunde später waren wir bereits im Anflug auf Riga und überflogen das Kraftwerk.  Um 16:15 Uhr setzten wir auf der Landebahn auf.

BT 245 RIX-FRA

A223, YL-ABE, Platz 29 F

Planmäßig: 17:10 - 18:30, tatsächlich 18:49 – 20:04

Gate B6, Startbahn 36, Landebahn 07 R

Noch in Vilnius kam die Nachricht, dass er Anschlussflug in Riga verspätet wäre. Das Flugzeug kam mit knapp einer Stunde Verspätung aus Billund und daher erschien mir die angegebene neue Abflugzeug arg optimistisch. Sie wurde dann auch immer weiter nach hinten verschoben. Als unser Flugzeug endlich landete, startete es prompt durch. Also weitere 20 Minuten Verspätung. Dann drehte auch noch der Wind und das Flugzeug flog eine extra Schleife, bis es endlich aus der Gegenrichtung landete.

Mit 100 Minuten Verspätung ging es endlich los und wir hoben wieder in nördliche Richtung ab, um dann nach Westen abzudrehen.

Riga hat auch seine Plattenbauviertel.

Der Fluss Lielupe kurz vor der Mündung in die Ostsee bei Majori. Die ganzen Ortschaften entlang des kilometerlangen Strands gehören mittlerweile zur Gemeinde Jurmala.

Über der Ostsee kreuzten wir den Weg der Air China, die mit der B747 von Frankfurt nach Peking unterwegs war.

Aufgrund der seit Wochen vorherrschenden Ostwinde flogen wir an Frankfurt vorbei und drehten über dem Rhein in den Endanflug aus westlicher Richtung auf die Bahn 07 R.

Rüsselsheim

Noch über die Startbahn West hinweg, dann waren wir wieder in Frankfurt. Bis zur Ankunft daheim dauerte es weitere zwei Stunden, aber die Städte im Baltikum sind schon kleine Perlen und ich bin schon auf Tallinn im Sommer gespannt. Gerade Vilnius ist bei uns recht unbekannt und die Stadt ist viel interessanter als ich erwartet hatte.

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