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Tallinn, die Hauptstadt Estlands, stand schon lange auf meiner Wunschliste und als Air Baltic im November 2022 in einer Sonderaktion billige Flüge ins Baltikum anbot, beschloss ich, mir diesen Wunsch in diesem Sommer zu erfüllen.

 

31.07.23

BT 244 FRA-RIX, durchgeführt von Carpatair A319 YR-ABA

Gate D23, Sitz 16 A, Startbahn 25 C, Landebahn 18

geplant 9:50 – 13:00, tatsächlich 10:26 – 13:27

 

Durchgeführt wurde der Flug von der rumänischen Carpatair, von denen Air Baltic ein Flugzeug mit Besatzung angemietet hatte. Da es die von mir ursprünglich reservierte Sitzreihe in diesem Typ nicht gab, wurde ich auf 25 A umgebucht. Die letzte Reihe, die gerne ohne Fenster ist. Am Flughafen konnte ich am Schalter daher noch auf eine andere Reihe weiter vorne ändern und änderte später online auch den Sitz für den Rückflug entsprechend. Die Maschine kam pünktlich aus Riga und wie gewohnt ging es mit dem Bus zum Flieger auf der Vorfeldposition.

Mein Riecher entpuppte sich als richtig – die letzte Reihe war tatsächlich ohne Fenster und ich war froh, nach einem anderen Platz gefragt zu haben. Dann warteten wir auf den zweiten Bus mit den Passagieren und warteten und somit war klar, dass es keinen pünktlichen Abflug geben kann.

So ging es mit einer halben Stunde Verspätung das kurze Stück zur Centerbahn 25 C, wo wir uns in die Reihe der startenden Flugzeuge anstellten und um 10:35 Uhr abhoben. Nach der Südumfliegung ging es über den Harz und Magdeburg nach Rügen und dort auf die Ostsee. Zu sehen gab es dank der dichten Wolken kaum etwas.

Dank der Südumfliegung konnte ich den Start eines B777-Frachters der Aero Logic nach Leipzig auf der Startbahn West von oben beobachten.

Über Lettland gab es einige Wolkenlücken, aber über Riga regnete es und wir setzten um 13:22 auf der Landebahn auf und mir blieben noch 20 Minuten Zeit zum Umsteigen. Riga ist ein kleiner Flughafen, so dass es kein Problem war und ich als einer der letzten in die Maschine stieg.

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BT 313 RIX-TLL A223 YS-CSJ

Gate B1, Sitz 29 A, Startbahn 18, Landebahn 26

geplant 13:50 – 14:40, tatsächlich 13:55 – 14:49

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Dieser Flug war als einziger pünktlich und um 14:10 Uhr hoben wir ab und drehten über Riga nach Norden. Blick zurück zum Flughafen Riga unter einer Wolkenlücke.

Im Anflug auf Tallinn. Estland besteht zum großen Teil aus Wäldern und Wiesen.

Um 14:46 Uhr erreichten wir Tallinn und ich war schnell aus dem kleinen Flughafen draußen und fand den Bus in die Stadt. Mein Hotel war nur 10 Minuten zu Fuß von der historischen Altstadt entfernt, etwas versteckt in einem Hinterhof.

Der erste Weg führte mich ins Rotermann-Viertel nahe des Hotels. Einst waren es Industriebauten aus dem 19. Jahrhundert, die mit moderner Architektur aufgepeppt wurden, so dass aus dem heruntergekommenen Viertel ein sehr attraktives mit Lokalen, Galerien und Geschäften entstanden ist.

Von dort waren es wenige Schritte zur historischen Altstadt, die man durch das Viru-Tor betritt.

Müürivahe-Straße entlang der Stadtmauer und der Turm hinter den Mönchen (wegen des benachbarten Klosters).

Der Katharinen-Gang verbindet zwei Straßen und enthält Handwerks- und Souvenirläden. Die Querstreben halten die Häuser auf Distanz, da man deren Statik damals nicht ganz traute.

Orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus des Wundertäters – wer denkt sich solche Namen aus?

Die Vene-Straße verband früher den alten Markt mit dem Hafen.

Im Hof der Meister eine Chocolaterie mit schönen Sitzgelegenheiten. Dort nahm ich gerne ein Stück gesundes Obst zu mir. Leider gab es das Obst nur in Verbindung mit einem Käse-Schoko-Kuchen. Tja, da kann man nichts machen, da muss man durch. Täglich eine Portion Obst, so wichtig!

Der alte Markt mit diversen Lokalen, teilweise im mittelalterlichen Stil.

Der Domberg über der Stadt diente schon den alten Esten als Befestigungsanlage und bietet heute einen guten Blick über die Stadt.

Auf dem Domberg befindet sich die Alexander Nevski-Kathedrale, Heimat der russisch-orthodoxen Gemeinde.

Dahinter das Schloss und das Parlamentsgebäude.

Die Skyline des modernen Tallinn neben der historischen Altstadt.

Die Johanneskirche am Freiheitsplatz

Das Kino Soprus stammt aus der Sowjetzeit, wie an der monumentalen Fassade zu erkennen ist.

Neben dem alten Fischereihafen befindet sich die Ruine der Stadthalle, die für die olympischen Spiele 1980 gebaut wurde. Mittlerweile läuft man über die Halle, um zum Meer zu kommen.

Das Kalamaja-Viertel, in dem leer stehende Industriegebäude zu Wohnraum umgewandelt werden.

Zurück in der Altstadt – der Rathausplatz, das Zentrum mit vielen Geschäften, Restaurants und Cafés.

Die Pikk-Straße ist voller altehrwürdiger Häuser verschiedener Gilden.

„Die drei Schwestern“ – Handels- und Speicherhäuser aus der Spätgotik am Ende der Pikk-Straße.

Das große Strandtor weist in Richtung Meer und gehört zur alten Stadtmauer.

Blick auf die Altstadt vom Turm der Olaikirche, wenn man erfolgreich die nicht enden wollende Wendeltreppe bestiegen hat. Rechts im Hintergrund ist der Domberg.

Die Wehrtürme entlang der alten Stadtmauer können teilweise besichtigt werden.

Kiek in de Kök – von hier konnte man in die benachbarten Küchen schauen. Dieser Wehrturm beinhaltet eine Ausstellung und ermöglicht den Zugang zum Wehrgang und den anderen Türmen wie auch den unterirdischen Gang der Bastion, der auch im Krieg als Schutzraum von der Bevölkerung aufgesucht wurde.

Der Turm im Wehrgang enthält ein kleines Café mit Panoramafenstern. Man kann sich aber auch im Wehrgang hinsetzen und dort seinen Kaffee genießen.

Hinweisschilder beim Eingang in den Bastiontunnel

Der Stadtteil Kadriorg enthält noch Holzhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert und wirkt viel verträumter als die Innenstadt. Der Stadtteil ist benannt nach Katharina, der Frau Peters des Großen. Peter der Große errichtete hier seine Sommerresidenz und benannte den umliegenden Park nach seiner Frau. Das Schloss Kadriorg, eingebettet in den Park.

Nicht ganz so pompös ist der dahinter liegende Amtssitz des estnischen Präsidenten.

Noch ein Stück weiter ist das estnische Kunstmuseum KUMU.

Die typische Bauweise dieses Stadtteils.

Mitten im weitläufigen Park findet man einen japanischen Garten, der zur Stille und Muße einlädt.

Es ist nicht weit bis zur Ostseeküste, wo das Denkmal Russalka an den Untergang des russischen Panzerschiffs 1893 erinnert.

Von dort blickt man über die Bucht auf die Innenstadt.

Den Abschluss der Reise bildete ein Spaziergang durch das Viertel Kalamaja nahe des Bahnhofs mit seinen Holzhäusern.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle kam ich noch am Estonia-Theater und –Konzertsaal vorbei.

Taktstöcke als Schranke, passend zur Einrichtung.

Da der Rückflug schon als verspätet angezeigt wurde, hatte ich noch Zeit, draußen das Geschehen auf der Startbahn zu beobachten.

Die LOT startete mit dem Embraer 195-Jet nach Warschau.

Finnair mit der AT75 auf dem kurzen Hüpfer über die Ostsee ans andere Ufer nach Helsinki.

02.08.23

BT 314 TLL-RIX A223 YS-CSI

Gate 4, Sitz 29 A, Startbahn 26, Landebahn 18

geplant 15:20 – 16:10, tatsächlich 16:31 – 17:16

Zuerst wurden nur 20 min. Verspätung angekündigt, dann wurde eine Stunde daraus. Das Flugzeug kam aus London mit Verspätung nach Riga und landete dort, als es eigentlich schon nach Tallinn starten sollte. Für mich wurde es spannend, da ich in Riga eine Stunde Umsteigezeit hatte und diese nun sehr knapp wurde. Der Abflugbereich in Tallinn ist sehr ansprechend gestaltet mit verschiedenen bequemen Sitzgelegenheiten und Spielplätzen für die Kinder.

Unser Flugzeug kam endlich aus Riga. Natürlich waren beide Flüge gut gebucht, so dass auch das Aus- und Einsteigen entsprechend lang dauerte. Keine Chance, etwas Zeit aufzuholen. Es ging gerade über die Ostsee Richtung Süden und um 16:37 Uhr hoben wir endlich ab.

Blick zurück zum Flughafen Tallinn

Wir flogen Riga wieder aus dem Norden an und der Fernsehturm auf der Insel in der Düna fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

Ich wusste, dass der Flug nach Frankfurt wieder von der Carpatair durchgeführt wurde, und als wir um 17:13 auf der Bahn in Riga aufsetzten, erkannte ich die Maschine und sah, wie sie beladen wurde. Sie war also noch nicht gestartet. Außerdem stand sie am Gate gegenüber, so dass ich den Umstieg in drei Minuten schaffte.

BT 245 RIX-FRA RIX, durchgeführt von Carpatair A319 YR-ABA

Gate B4, Sitz 24 A, Startbahn 18, Landebahn 25 L

geplant 17:10 – 18:30, tatsächlich 17:43 – 19:02

 

Ich war nicht der einzige umsteigende Passagier, auf den unser Flugzeug gewartet hatte. Natürlich hatten wir in Folge wieder Verspätung, aber ich war einfach froh, an Bord zu sein.

 

Um 17:48 Uhr hoben wir ab und ich hatte den letzten Blick auf Riga. Diesmal stand die Plattenbausiedlung im Bezirk Marupe im Vordergrund, die mir vorher noch nicht aufgefallen war.

Die lettische Küste bei Liepaja.

Über Deutschland begrüßte uns die dicke, geschlossene Wolkendecke. Im Sinkflug gab es auch Turbulenzen, wie ich sie bisher selten erlebt hatte. Sehr selten. Da ruft man auch schon mal „Hui!“. Aber die Wolken waren relativ hoch, so dass wir schon den Blick auf Fulda genießen konnten.

Gleich zwei Regenbögen konnten wir in Folge über dem Kinzigtal bewundern.

Mainaschaff und Kleinostheim bei Aschaffenburg

Den Main entlang vom Kraftwerk Staudinger bis Mainaschaff

In den letzten Flugminuten brachten wir die Regenfront hinter uns und landeten bei strahlend blauem Himmel im Licht der Abendsonne um 18:55 Uhr in Frankfurt. Diesmal hatten wir sogar Zeit aufgeholt, allerdings dauerte es noch einmal 20 Minuten, bis unser Bus zum Terminal dann auch abgefahren war. Als ich eine halbe Stunde nach der Landung am Gepäckband vorbeikam, las ich die Meldung „Gepäckausgabe verzögert sich“ und war heilfroh, nur Handgepäck dabei zu haben.

Welche der drei Hauptstädte des Baltikums nun die schönste ist, kann und will ich nicht sagen. Jede hat ihre besonderen Ecken, die mir besonders gut gefallen haben, und ich bin froh, nun alle drei gesehen zu haben. Allen gemeinsam ist einerseits die schön restaurierte historische Altstadt und die andererseits sehr moderne Neustadt, die interessante Kombinationen ergeben.

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Copyright aller Fotos: Martin Stahl

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Martin Stahl

Hugo-Karpf-Str. 2 h

63743 Aschaffenburg

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