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Tripreport: Mailand

  • Martin Stahl
  • vor 5 Tagen
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Als die Lufthansa sich bei der italienischen ITA einkaufte, war Bedingung, dass die Lufthansa-Gruppe einige Slots in Mailand und Rom für Konkurrenten freigibt. Daher fliegt seit März easyJet von Rom und Mailand verschiedene deutsche Flughäfen an, darunter auch wieder Frankfurt.

Mailand kenne ich vor allem, weil wir uns auf dem Weg in den Urlaub vor 40 Jahren stets am Mailänder Autobahnkreuz verfahren hatten, später vor allem als Modestadt. Und Kunst. Und gleich zwei Flughäfen. Mailand-Linate nutzte ich schon einige Male zum Umsteigen, kannte Mailand als Stadt aber noch nicht. Das Angebot von easyJet sollte das ändern.

 

10.06.25

EJU 1960 Frankfurt – Mailand-Linate

Planmäßig: 9:10 – 10:20, tatsächlich 9:06 – 10:25

A319 OE-LQM, Sitz 24 A

Gate D25, Startbahn 18, Landebahn 35


Die Anreise war diesmal die bequemste Variante, da ein Freund mich zum Flughafen fuhr – ich werde mich nächste Woche revanchieren. Aus dem Panoramafenster beim Restaurant Zum Goldenen M verfolgte ich noch die Landung unseres Flugzeugs aus Mailand, dann war es Zeit für den Abflug. Keine Wartezeit an der Sicherheitskontrolle im Terminal 2 und zu meiner Überraschung wollte easyJet beim Boarding nicht einmal meinen Ausweis sehen. Obwohl der Kapitän wegen Beschränkungen im Luftraum eine kleine Verzögerung ankündigte, starteten wir tatsächlich einige Minuten vor der Zeit, machten uns auf den langen Weg zur Startbahn West und hoben um 9:27 Richtung Süden ab.

 


Nach 8 Minuten flogen wir schon in 6700 m Höhe an Heidelberg vorbei.



Durch die hohen dünnen Wolken war die Sicht nach unten nicht mehr so gut, aber den Rheinfall von Schaffhausen konnte ich erkennen.


Stets ein Traum – die Überquerung der Alpen.


Das diesige Wetter verhinderte leider Blicke direkt auf Mailand. Wie üblich flogen wir Linate von Süden an. Um 10:23 Uhr setzten wir in Mailand auf. Der Flug mit easyJet war angenehm. Trotz der vielen Konkurrenzflüge durch die Lufthansa war der Flieger gut gebucht und man hatte nicht den Eindruck, an Bord eines Billigfliegers zu sitzen. Beim Betreten des Terminals war dann endlich die Gelegenheit für ein Foto des Flugzeugs.

Mit der U-Bahn, der Metro, ging es in knapp 20 Minuten in die Stadt. Metrofahren ist bequem. Einfach die EC- oder Kreditkarte ans Lesegerät halten und der Fahrpreis wird abgebucht. Sobald es sich lohnt, wird automatisch der Preis für eine Tageskarte berechnet, man bezahlt also nicht zu viel. Kein Ticketkauf, kein Tarifdschungel. Da es fürs Hotel noch zu früh war, schleppte ich meine kleine Tasche mit mir herum und erkundete zuerst das Navigli-Viertel im Südwesten der Stadt. Ein Szene-Viertel mit vielen kleinen Läden, Kneipen etc. und zwei Kanälen, die letztlich Mailand mit dem Po verbinden. Der Kanal Naviglio Grande.

Ganz in der Nähe die Basilika di Sant'Eustorgio.

Interessant ist vor allem der Vorplatz der Basilika mit den antiken Säulen und den Portalen.


Nahe des Stadtzentrums die Kirche San Barnardino alle Ossa.

Das Beinhaus der Kirche, in dem echte Totenschädel und Knochen als dekorative Wandelemente benutzt worden sind.

Im Stadtzentrum das Einkaufszentrum schlechthin, die Galleria Vittorio Emanuele II. Prada, Chanel, Dior und weitere Luxusmarken sind hier zu finden.

Für den Dom hatte ich für den nächsten Tag ein Ticket gebucht, also ging es erst einmal hinaus aus dem Stadtzentrum und dann immer weiter geradeaus bis zum Denkmal des Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi.

Gleich hinter dem Reiterstandbild steht das Kastell Sforzesco, dessen Bau 1450 begann und an dem auch Leonardo da Vinci beteiligt war.

Das Kastell beinhaltet den Eingang zum großen Stadtpark Sempione, der im Stil eines englischen Gartens angelegt ist. Die Mailänder nutzen ihn gerne als Naherholungsgebiet und er bietet weitere Attraktionen. Wie auch den Turm, den Torre Branca.

Ich sah mich schon die Treppen hochsteigen, aber es fährt ein Aufzug nach oben, wo man einen genialen Blick auf die ganze Stadt hat.


Der Friedensbogen am Ende des Parks.

Kastell Sforzesco, Blick Richtung Stadtzentrum.

Und dann ging auch schon die Sonne unter und es wurde Zeit, den müden Füßen das Hotelzimmer zu gönnen.

Selten habe ich in einem Stadthotel so nett gefrühstückt.

Nach dem Stadtpark gestern nun der Monumentalfriedhof. Mit der Straßenbahn fuhr ich die 2 km dorthin. Einsteigen, EC-Karte ans Lesegerät halten, losfahren. Der Friedhof wurde 1866, damals noch vor den Stadttoren Mailands, angelegt und gilt als prunkvollster Friedhof Italiens. Selbst mit den Gräbern versuchen sich die Dynastien noch an Prunk und Pracht zu übertreffen. Je nach Epoche findet man bei den Gräbern verschiedene Stile, so dass sich hier auch die Stadtgeschichte widerspiegelt.

Zu Beginn noch die ärmeren Gräber.


Grabmal der Bäckersdynastie Motta – den Erfindern der Panettone. Entsprechend ähnelt das Grabmal tatsächlich einer Backform.

Kleine Auswahl weiterer Grabanlagen.

Leider blieb nur eine Stunde Zeit für den Friedhof, da ich im Hotel auschecken musste und eine feste Zeit für die Dachterrasse des Mailänder Doms gebucht hatte. Ich wollte wieder die Straßenbahn für den Rückweg nehmen, aber da die nächste erst in 20 Minuten abfahren sollte, lief ich die 2 km zum Hotel, was auch nicht länger dauerte. Mit der kleinen Reisetasche bewaffnet ging es mit der Metro ein kurzes Stück ins Herz von Mailand, den Dom.

Für die Dachterrassen hatte ich im Vorfeld ein Fast Lane-Ticket gebucht, um Warteschlangen zu umgehen. Daher ging es auch mit dem Aufzug nach oben und dann konnte man zwischen vielen Türmchen und Heiligenfiguren auf dem Domdach herumlaufen und den Blick auf Mailand genießen.

Und man kann den Nachbarn auf die Dachterrasse schauen.

Blick auf den Domplatz.

Die Skyline von Mailand.

Ganz oben auf dem Dach des Doms.

Abwärts ging es direkt hinein in den Dom und alleine schon wegen der kühlen Luft schaute ich mir das Innere des Doms genauer an.

Statue des Heiligen Bartholomäus mit seiner Haut, die er über der Schulter trägt.

Von außen recht unscheinbar ist die Basilika di Santa Maria della Grazie. Das ehemalige Kloster neben der Basilika ist heute ein Museum und beinhaltet als besonderen Schatz da Vincis Gemälde vom letzten Abendmahl. Gesehen habe ich es leider nicht, da alle Tickets schon Monate im Voraus ausverkauft sind.

Die Mailänder Scala – das Opernhaus schlechthin. Von außen wirkt sie recht unscheinbar, aber zum Abschluss meiner Tour besuchte ich das Museum der Scala, die auch einen Blick in den eigentlichen, sehr eindrucksvollen Theaterraum ermöglichte.

Foyer des Theaters

11.06.25

EJU 1991 Mailand-Linate - Frankfurt

Planmäßig: 18:00 – 19:20, tatsächlich 17:56 – 19:16

Durchgeführt von ITA Airways, A320 EI-DTN, Sitz 25 F

Gate A02, Startbahn 35, Landebahn 07 R

90 Minuten vor Abflug kam ich wieder am Flughafen Linate an und hatte alle Zeit der Welt, also schaute ich mir den Flughafen noch etwas an. Eine Einkaufswelt nach den Sicherheitskontrollen wie in Linate hatte ich noch nicht erlebt. Zumindest keine dieser Größe, durch die man zwangsweise durchgeschleust wurde. Ich ignorierte alle Angebote und Versuchungen und fand ein Fenster mit Blick auf das Vorfeld, um mein Flugzeug bei der Landung aus Oslo zu sehen. easyJet hat derzeit nicht genügend eigene Maschinen, um das Programm ab Mailand zu fliegen, und hat daher drei Flugzeuge von ITA Airways samt Besatzung angemietet. Diese Flugzeuge übernehmen jeden Tag auch den Abendflug nach Frankfurt. 

Da es in Mailand nur einige wenige Positionen direkt am Terminalgebäude gibt, fuhren wir wie gewohnt mit dem Bus zum Flugzeug und waren überpünktlich bereit für den Start.

Um 18:05 Uhr hoben wir ab und starteten zu einem traumhaften Flug bei besten Sichtbedingungen. Das Flugzeug war fast wieder voll, aber ich hatte tatsächlich eine Dreierreihe für mich alleine.

Letzter Blick auf den Flughafen Mailand.

Hier findet das Autorennen von Monza statt.

Mit dem Flugzeug ging es die ganze Strecke entlang, die wir vor 45 Jahren auf der Rückfahrt von Südfrankreich über Mailand mit dem Auto zurückgelegt hatten. Lugano, Chur, der Bodensee.

Die Alpen beim Comer See.

Splügen im Tal in der Schweiz.

Der Bodensee - von Romanshorn über Bregenz bis Lindau

Flughafen Friedrichshafen

Konstanz und die Blumeninsel Mainau – da bin ich 1978 gewesen.

Der Bodensee in seiner ganzen Pracht.

Wir erreichten wieder heimische Gefilde und waren im Anflug auf Frankfurt. Wertheim am Main mit seiner Burg.

Das halbe Mainviereck von Wertheim-Bestenheid bis Lengfurt.

Marktheidenfeld – hier bin ich geboren und aufgewachsen.

Aschaffenburg – meine jetzige Heimat.

In der Bildmitte wohne ich.

Wegen des Ostwinds umflogen wir den Flughafen südlich. Daher gibt es das Kraftwerk Staudinger von der anderen Seite als sonst zu sehen.

Flughafen Frankfurt. Auf der Südbahn (unten) ist gerade Qatar Airways gelandet, auf der Centerbahn (darüber) steht ein Aerologic-Frachter bereit zum Start. Links die Startbahn West, rechts das neu gebaute Terminal 3.

Die Mainspitze: Der Main fließt in den Rhein.

Von Westen erreichten wir den Flughafen Frankfurt und setzten um 19.09 Uhr pünktlichst auf der Südbahn auf und erreichten die Vorfeldposition vor dem Terminal 2. Nur aussteigen konnten wir nicht, da die Vorfeldbusse nicht kamen. Wir warteten und warten. Etwas anderes war ja auch nicht möglich. Letztlich dauerte es 20 Minuten, bis endlich die Busse kamen und wir aussteigen konnten. Mein geplanter – aber in weiser Voraussicht nicht gebuchter – Zug war damit weg und mit zügigen Schritten, aber ohne Hetze erreichte ich den nächsten Zug, der eine Stunde nach unserer Landung am Fernbahnhof abfuhr.

Copyright aller Fotos: Martin Stahl, Kartenausschnitte: Google Earth

 
 
 

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